Ansicht unseres Parkgeländes

Kunst & Erinnerungskultur

Kunst to go – Der Name ist Programm

Download: Digitaler Kunstrundgang

Politische und kulturelle Bildung sind nach unserem Verständnis zusammen zu betrachten. Politische Kulturarbeit ermöglicht eine Auseinandersetzung mit kulturellen Ausdrucksformen und schafft damit Anregungen, selbst künstlerisch aktiv zu werden, um auf diese Weise auf soziale Auseinandersetzungen und Missstände hinzuweisen, Diskursräume zu eröffnen, gesellschaftliche Entwicklungen zu reflektieren und Utopien zu entwickeln. Aus diesem Grund wollen wir verstärkt politische Kulturarbeit in unsere Bildungsarbeit integrieren und haben mit dem Kunstspaziergang Kunst to go ein weiteres Angebot dafür geschaffen.

Während eines Spaziergangs auf dem Gelände des Bildungszentrums werden insgesamt sieben fest installierte Kunstobjekte und Erinnerungsorte betrachtet und interpretiert. Der Rundgang ist eine Möglichkeit Bildungsmomente zu initiieren, um die Teilnehmenden anzuregen, über die dargestellten Thematiken nachzudenken und in einen Dialog, sowohl mit den Objekten als auch mit anderen Teilnehmenden zu treten. Daneben ist der Rundgang auch ein Gang durch die Entstehungsgeschichte der Heimvolkshochschule und die Geschichte des Dorfes, zu der immer wieder Bezug genommen wird.

Auf unserem Gelände finden sich zahlreiche Kunstobjekte und Orte der Erinnerungskultur. Hier finden Sie eine erste Beschreibung der Kunst- & Erinnerungsobjekte.

In der Regel findet unser Kunstrundgang jeden Dienstag statt. Treffpunkt: 13 Uhr vor dem Landhaus Kunst to go-Rundgang

Foto der Kunstinstallation

Kunstinstallation „Die Revolutionen sind die Lokomotiven der Geschichte“

Standort: Zwischen Landhaus und Seminarhaus 3
Künstler: Holzbildhauer Jürgen Eimecke, Hankensbüttel
Entstehungsdatum: 2018
Material: Eiche

Das Zitat aus Karl Marx‘ Schrift „Der Bürgerkrieg in Frankreich“ aus dem Jahr 1850 ist das Motto dieser Installation, das im 100. Jubiläumsjahr der deutschen Novemberrevolution und zum 200. Geburtsjahr von Karl Marx am 5. Mai 2018 auf dem Gelände des Bildungszentrums HVHS Hustedt eingeweiht wurde.

Revolutionen stellen Brüche oder auch qualitative Sprünge in der evolutionären Entwicklung menschlicher Gesellschaftsformationen dar. Sie sind zugespitzte Momente der Klassenkämpfe. In der Revolution geht die Macht auf neue Träger über, deren gesellschaftliches Handeln auf eine völlig neue Gesellschaftsformation gerichtet ist; es findet ein Wechsel der politischen Machtträger statt.

Eine große Faust – Symbol revolutionärer Tatkraft und Entschlossenheit – trägt die Fahne der Revolution, die Fahne aller Revolutionen. Auf deren einer Seite das Marx-Zitat sowie sein Geburts- und Todesjahr, auf der anderen Seite das Bundschuhsymbol des deutschen Bauernkrieges und exemplarisch die Jahreszahlen von sechs historischen bedeutenden Revolutionen. Diese wiederum werden symbolisiert durch sechs kleinere Hände und Fäuste, die mit der großen Faust das künstlerische Ensemble bilden.

Es beginnt mit der frühbürgerlichen Revolution in Deutschland, dem Bauernkrieg 1525, geht weiter zur großen bürgerlichen Revolution in Frankreich 1789, weiter zur gescheiterten 1848er Revolution, zur russischen sozialistischen Oktoberrevolution 1917 sowie zur deutschen republikanischen Novemberrevolution 1918 und endet mit der Kubanischen Revolution 1959. In einer separaten Broschüre werden die Revolutionen im historischen Kontext beschrieben und exemplarisch Triebkräfte der Veränderungsprozesse menschlicher Gesellschaften in komprimierter Form dargestellt. Weil Kultur und Politik im Verständnis unserer Bildungsarbeit in Hustedt zusammengehören, wird auch jeweils ein prägnantes Revolutionslied mit abgedruckt.